Antwort vom 05.11.2002 auf den Artikel Frankfurter Rundschau, 04.11.2002 Sehr geehrter Herr Paasch, vielen Dank für Ihren recht ausführlichen Bericht über den internationalen Kongress zum Irak. Schade nur, dass sie nicht auch am Freitag Abend zuhören konnten. Allein die prägnanten Ausführungen Barbara Lochbihlers hätten Sie davon überzeugen können, dass die Vorwürfe aus den Reihen irakischer Oppositioneller, die Kritik am Regime Saddam Husseins käme zu kurz, haltlos waren. Ausführlich schilderte die Generalsekretärin der deutschen Sektion von amnesty international die Menschenrechtsverletzungen, die die irakische Führung nach Einschätzung ihrer Organisation zu verantworten hat. Leider hatten die Vertreter der irakischen Exil-Opposition in der Tat unsere Einladung abgelehnt, ihre Kritik am Regime und auch an einem "einseitigen" Engagement gegen Krieg und Embargo auf dem Podium vorzutragen. - Sie wollten sich offensichtlich nicht selbst dadurch ihrer beste Begründung für den Protest gegen den Kongress berauben. (Näheres hierzu unter www.irak-kongress-2002.de) Eine gewisse Einseitigkeit liegt dem Engagement derer, die die US-Politik gegenüber dem Irak kritisieren tatsächlich zugrunde. Sie sind, wie Peter Strutynski den irakischen Oppositionellen entgegnete, die sich aus dem Saal an der Diskussion beteiligten, einseitig gegen Krieg und das Embargo, weil diese selbst die schwersten Menschenrechtsverletzungen darstellen und zudem mit Sicherheit nicht zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen. Eine Einschätzung, die Barbara Lochbihler durchaus teilte. Der irakische Botschafter erhielt den Applaus der Teilnehmer (die übrigens nicht nur aus der Friedensbewegung kamen), weil er sich für die Einhaltung der völkerrechtlichen Verpflichtungen seines Landes und eine weitere Aussöhnung mit den Nachbarn aussprach, sowie die Bereitschaft des Iraks zu einem offenen Dialog mit den USA über alle strittigen Punkten zusicherte. Wäre einer der geladenen regierungsnahen US-amerikanischen Referenten erschienen und hätte sich ebenfalls für den Dialog und eine Lösung des Konflikts im Rahmen der UNO und des Völkerrecht ausgesprochen, so wäre auch ihm der Beifall sicher gewesen. Mit freundlichen Grüßen, Joachim Guilliard, Mitorganisator des Kongresses P.S.: Anbei auch die Erklärung zu den Schwierigkeiten u.a. irakische Oppositionelle als Referenten zu gewinnen. ====================================== Internationaler Irakkongress Berlin ====================================== Kontakt: - Joachim Guilliard Tel.: 0171-5813890 / Fax: [49] (9)6221-168995 E-Mail: joachim.Guilliard@t-online.de Kongressbüro: - Annette Schiffmann Neckarhelle 72 · 69118 Heidelberg fax & fon: 0049-(0)6221-800313 anna.schiff@t-online.de http://www.irak-kongress-2002.de.